Von Daniela Steinrode
Vollmaringen. „Wer war St. Martin eigentlich? Und was verbindet uns heute noch mit ihm?“ Mit diesen Worten begrüßte Diakon Bertram Löffler die Besucherinnen und Besucher der St. Martinsandacht in der Vollmaringer St. Georgs Kirche. Am Martinstag hatten sehr viele Menschen den Weg in die Kirche gefunden, und nicht nur die Kleinen lauschten andächtig der Geschichte von Martin. Auch die Erwachsenen wurden von den Worten der „Leseoma“ in den Bann gezogen.
Herta Groß, die als jene Leseoma bereits viele Generationen von Kindern beim Großwerden begleitet hat, erzählte die Geschichte des Soldaten Martin, der in Frankreich im 4. Jahrhundert einen armen Bettler vor dem Erfrieren gerettet hatte, indem er in eisiger Kälte seinen Mantel mit ihm teilte. Die Menschen der damaligen Zeit waren so begeistert von seiner Tat und von seiner helfenden Art, dass sie ihn zu ihrem Bischof auserwählten. Schöne, ansprechende Bilder auf einer großen Leinwand untermalten die Worte von Herta Groß. Auf die Frage Bertram Löfflers „Was war denn das Tolle und wichtige, das Martin gemacht hat und habt ihr etwas ähnliches auch schon erlebt und vielleicht gemacht?“ brachten die Kinder ganz verschiedene Ideen ein, wie und was man teilen oder einem anderen Menschen helfen oder etwas Gutes tun kann. So wurden die kleinen Besucherinnen und Besucher direkt in die Andacht mit einbezogen und konnten diese mitgestalten. Viele bunte Laternen schmückten die Vollmaringer Kirche an diesem Tag. Andrea Nesch, Katrin Lehre, Simone Hallabrin, Rebecca Müssigmann, Jasmin Teufel und Carola Brenner hatten gemeinsam als St. Martinsteam die Andacht, den Laternenumzug mit Schauspiel vorbereitet und organisiert. Das Team hatte sich in diesem Jahr darüberhinaus noch etwas ganz Besonderes ausgedacht: Als Zeichen der Freundschaft mit St. Martin und der Verbundenheit zu seiner helfenden Art verteilte das Team rote Bänder in der Kirche, die an den roten Mantel Martins erinnerten, und die sich die Besucher um das Handgelenk binden konnte.
Der Laternenumzug war auch in diesem Jahr wieder etwas ganz Besonderes: die Jugendkapelle des Musikvereins unterstützt von erwachsenen Musikerinnen und Musikern begleitete den Umzug wie auch die Andacht in der Kirche musikalisch. Auf dem Dorfplatz wurde dann zum Schluss die Geschichte von St. Martin nachgespielt. Jonas Raible spielte dabei den St. Martin, und der Bettler wurde von Marlen Hallabrin dargestellt. Dass dabei auch ein echtes Pferd, das von Julia Raible betreut wurde, mit dabei war, brachte die Kinderaugen nur noch mehr zum Leuchten und Staunen. Im Anschluss konnten die Besucherinnen und Besucher bei einem Umtrunk, den der Kindergarten und der Elternbeirat organisiert hatten und der mithilfe der Feuerwehr stattfand, und bei guten Gesprächen den Abend und die Veranstaltung ausklingen lassen und sich über die gelungene St. Martinsfeier in Vollmaringen austauschen.
„Immer wenn wir jemandem eine Freude bereiten, bringen wir Licht in die Welt“ war ein Wunsch und eine Fürbitte des St. Martinsteams während der Andacht gewesen. Mit dieser schönen Feier war es dem Team zweifellos gelungen, Licht in die Welt an diesem Abend zu bringen und ganz vielen kleinen und großen Menschen eine Freude zu bereiten.
Mit der inzwischen ebenfalls zu einer schönen Tradition gewordenen Aktion „Weihnachtsfreude für Kinder“ strahlt dieses Licht über Vollmaringen und die Region hinaus nach Rumänien. Mit Päckchen 3für Weihnachten werden Waisenkinder in Rumänien beschenkt. Diese Geschenke werden von Menschen aus der Region gepackt und gespendet und vom Verein Hilfstransporte & Waisenhilfe e.V. / Wahr Mindersbach nach Rumänien gebracht. Päckchen können noch abgegeben werden am 19.11.2023 von 10 – 15:00 Uhr im Feuerwehrhaus Vollmaringen, wo auch ein Kuchenverkauf zugunsten dieser Aktion stattfindet.
Text und Bild: Daniela Steinrode