Manchmal braucht es ein schmerzhaftes Problem, um auf innovative Lösungen zu kommen!

Veröffentlicht am 20.05.2019 in Allgemein

Offener Brief an Landrat Helmut Riegger und Oberbürgermeister Jürgen Grossmann zur geplanten Straßenmeisterei "Hinter der Burg"

 

 

Sehr geehrter Herr Landrat Riegger,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Grossmann,

 

der geplante Standort für einen Neubau der Straßenmeisterei „Hinter der Burg“ ist nicht geeignet für solch ein Projekt. Sowohl aus ökologischen aber vor allem auch aus ästhetischen Gründen muss dieser Standort abgelehnt werden. Der Stadteingang von Rohrdorf her kommend mit dem Blick auf die Burg und auf die vorgelagerte Streuobstwiese ist der schönste Stadteingang in Nagold. Dieses landschaftliche Juwel darf nicht zerstört werden.

Deshalb muss dringend nach einem anderen Standort gesucht werden. Der Landschaftsverlust ist einfach zu groß, dies wurde von uns in dem von Stadtrat Bernd Gorenflo gestellten Antrag bereits begründet.

 

>> Manchmal braucht es ein schmerzhaftes Problem, um auf innovative 
Lösungen zu kommen. <<

Folgendes Angebot an den Landkreis sollte von der Stadt unterbreitet werden:

Der Baubetriebshof der Stadt und die Straßenmeisterei des Kreises haben 
weitgehend dasselbe technische Produktportfolio.  Beide sind für den 
Räum- und Streudienst zuständig, für die Beschilderungen, Sperrungen, 
für Mäharbeiten entlang der Straßen, Pflege der Kreisel, Böschungen, 
Kanalarbeiten, außerdem ggf. - sofern nicht fremd vergeben - für 
Straßentechnik an Ampeln und für Straßenreparaturen. Sie haben 
dementsprechend einen weit übereinstimmenden Fahrzeug- und Maschinenpark 
sowie Ausstattung an Werkzeugen und Hilfsmitteln wie Schilderlager, 
Sperrmittel, Salzlager und anderes. Beim Bauhof fallen natürlich noch 
mehr Grünpflege (Parks, Friedhöfe), Gewässerpflege sowie 
Unterhaltsaufgaben an (das bliebe wie heute).

Der Gedanke ist nun:

Statt nur das Netz der Gemeindestraßen übernimmt der Baubetriebshof den 
Straßenunterhalt im ganzen Nagolder Stadtgebiet, also einschließlich der 
innerstädtischen Kreis-, Landes- und Bundesstraßenabschnitte. Das wäre 
zunächst für beide Seiten eine beträchtliche Rationalisierung. Beide 
Betriebe hätten dann jeweils ein zusammenhängendes Gebiet zu bearbeiten, 
ihre Arbeitsbereiche würden einander kaum kreuzen und unterbrechen.

Auch die vorzuhaltenden Geräte und Hilfsmittel ließen sich 
voraussichtlich effizienter einsetzen.

Bei der Standortsuche für die Straßenmeisterei hätte der Kreis den 
Vorteil, den nach Geographie und Liegenschaftskosten günstigsten 
Standort zu wählen. Für den Baubetriebshof liegt der Skalenvorteil im 
gleich bleibenden geographischen Operationsraum auf der Hand. Auch 
könnte die Stadt Nagold die Operationslogistik im ganzen Netz nach ihren 
funktionalen Prioritäten steuern.

Schließlich ergibt sich der gute Nebeneffekt, dass der 
Landschaftsverlust, den man jetzt offenbar "notgedrungen" in Kauf zu 
nehmen bereit ist, vermieden wird. Das scheint mir ein ganz erheblicher 
Wert für die Stadt.

Sollte der Baubetriebshof wegen der zusätzlichen Aufgaben etwas mehr 
Fläche brauchen, dürfte sich diese am vorhandenen Standort schaffen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Steinrode

Vorsitzender der Fraktion der SPD im Gemeinderat

Mitglied im Kreistag des Landkreises Calw

 

Daniel Steinrode auf Facebook

 

 

Daniel Steinrode auf Twitter